Europäische Maut- und entfernungsbasierte Gebühren
Die meisten Länder der Europäischen Union haben Mautsysteme für Lkw eingerichtet, die oft Mautboxen, Plaketten, Schranken oder Vignetten verwenden. Prominente Beispiele sind die belgische Kilometerabgabe, die deutsche Maut und die kommende Lkw-Maut in den Niederlanden.
1. Belgische Kilometerabgabe
Seit April 2016 erhebt Belgien eine Kilometerabgabe für Lkw mit einem Gewicht von über 3,5 Tonnen in den Regionen Wollonien, Flandern und Brüssel. Diese Abgabe basiert auf der zurückgelegten Entfernung auf bestimmten Straßen und variiert je nach Straßentyp und Emissionsklasse des Fahrzeugs. Das System erfordert von Transportunternehmen eine sorgfältige Planung und Berechnung ihrer Kosten, um unerwartete Ausgaben zu vermeiden.
2. Deutsche Maut
Deutschland führte 2005 die Maut ein, eine entfernungsbasierte Gebühr für Lkw mit einem Gewicht von mehr als 3,5 Tonnen. Diese Gebühr gilt für alle Autobahnen und viele Bundesstraßen, wobei die Tarife von der Entfernung, dem Gewicht und der Emissionsklasse des Fahrzeugs abhängen.
3. Französische Péage
Frankreich betreibt ein umfangreiches Mautstraßennetz, bekannt als „Péages“, das häufig von Lkw genutzt wird. Die Mautkosten in Frankreich werden basierend auf der zurückgelegten Entfernung, der Anzahl der Achsen, dem Fahrzeugtyp und der Emissionsklasse berechnet. Als wichtiges Transitland in Europa spielt das französische Mautsystem eine entscheidende Rolle in der internationalen Logistik, weshalb Transportunternehmen diese Kosten bei der Routenplanung durch oder innerhalb Frankreichs berücksichtigen müssen.
4. Niederländische Lkw-Maut (ab 2026)
Ab 2026 wird in den Niederlanden eine kilometerbasierte Maut für Lkw über 3,5 Tonnen eingeführt. Lkw werden etwa fünfzehn Cent pro Kilometer für die Nutzung des Straßennetzes, einschließlich lokaler und regionaler Straßen, berechnet. Diese neue Abgabe wird die derzeitige Eurovignettensteuer ersetzen und die Kraftfahrzeugsteuer für Lkw auf das europäische Minimum senken. Die erzielten Einnahmen werden in die Nachhaltigkeit und Innovation des Transportsektors reinvestiert, etwa in die Einführung von Elektro-Lkw und erneuerbaren Kraftstoffen.